Land fördert Berufsvorbereitendes Jahr in Psychiatrischer Klinik Lüneburg

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OSIGUS ÜBERGIBT FÖRDERBESCHEID IN HÖHE VON KNAPP 600.000 EURO

Das Land Niedersachsen fördert ein Berufsvorbereitendes Jahr für angehende Pflegekräfte in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL). Regional- und Europaministerin Wiebke Osigus übergab am heutigen Donnerstag einen Förderbescheid in Höhe von 599.920 Euro. „Pflegekräfte in Deutschland arbeiten aufgrund des Personalnotstands am Limit. Hier können wir mit EU-Mitteln Abhilfe schaffen und dem Pflegemangel entgegenwirken“, sagte Osigus.

Die Förderung stammt aus dem Programm „Soziale Innovation“ und soll Hürden für eine Ausbildung in der Pflege abbauen. „Mit dem Berufsvorbereitenden Jahr geben wir Menschen, die vielleicht auf den ersten Blick die Voraussetzungen für eine Ausbildung nicht erfüllen, eine Chance in der Pflege zu arbeiten. Denn eines ist klar: An Motivation mangelt es definitiv nicht“, machte Osigus deutlich.

„Wir sehen in den Vorstellungsgesprächen viele tolle Menschen, die hochgradig motiviert sind, aber noch nicht die notwendigen Sprachkenntnisse, die entsprechenden schulischen Leistungen und die Reife mitbringen, die für die Ausbildung notwendig wären“, sagte Anneke Moldenhauer, Leiterin der Berufsfachschule Pflege der Psychiatrischen Klinik Lüneburg.

Das Berufsvorbereitende Jahr Pflege soll zum 1. Oktober 2024 eingeführt werden und ist in seiner Form einmalig in Niedersachsen. Für das Projekt wurde ein spezifisches, neuartiges Curriculum entwickelt, das Theorie und Praxis eng verzahnt. Im Theorieteil lernen die Schülerinnen und Schüler u. a. das Gesundheitssystem, verschiedene Lernstrategien und praktische Kompetenzen kennen. Während der Praxisphase begleiten die angehenden Pflege-Azubis die Pflegerinnen und Pfleger in der Psychiatrischen Klinik.

„Unser langfristiges Ziel ist es, an der Pflege Interessierte auch in die Ausbildung zu bekommen“, so Lehrerin Henny Richert, die die Schülerinnen und Schüler zukünftig gemeinsam mit weiteren Kollegen begleiten wird. Ihnen solle nun ein niedrigschwelliges Bildungsangebot gemacht werden. „Wir schauen uns jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin an, werden beim Lerntempo und bei der Förderung individuell darauf eingehen, was der- oder diejenige schon mitbringt.“

 

Hintergrund

Das Land Niedersachsen fördert seit 2015 über das Programm „Soziale Innovation“ Lösungsansätze zur Anpassung an gesellschaftliche und demografische Veränderungen. Das Besondere an dem niedersächsischen Programm ist der breite und experimentelle Ansatz, der Raum für neue Lösungen eröffnet. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) der EU. Für die aktuelle Förderperiode 2021 bis 2027 stehen insgesamt 18,6 Millionen Euro zur Verfügung. Je nach Region können Projekte über die Soziale Innovation in Niedersachsen mit bis zu 80 Prozent gefördert werden.

Text: Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung